2022 Update zum National Cancer Plan 2020-2024
Am 8. Juli 2022 fand eine Sitzung der Gesundheitsbehörde statt, um über die Fortschritte in den verschiedenen Bereichen des National Cancer Plan 2020-2024 zu berichten. Prof. Niclou vom Luxembourg Institute of Health stellte die zahlreichen Errungenschaften im Bereich „Klinische und translationale Forschung“ (Schwerpunkt 8) vor, insbesondere die Einrichtung des NCTCR, und gewährte dabei sowohl einen Überblick über das vergangene Jahr als auch einen Ausblick auf die Zukunft.
Der Plan National de Cancer 2020-2024 (PNC2) zielt darauf ab, die in der Anfangsphase des ersten PNC ergriffenen Maßnahmen zur Krebsbekämpfung zu konsolidieren, wobei die Patientenversorgung ein Querschnittsthema ist. Im Mittelpunkt des PNC2 stehen die Digitalisierung des Datenaustauschs und der Ausbau der Informationssysteme des Landes, die Einführung der modernen Genetik und Molekularpathologie durch die Weiterentwicklung des National Center for Human Genetics (CNGH), die Strukturierung des Bereichs Onkologie in Kompetenz-Netzwerke, die Entwicklung der Forschung in der translationalen Onkologie und die Anerkennung der zentralen Rolle und Aufgaben des National Cancer Institute (INC).
Das NCTCR, dessen Hauptziele die Entwicklung der translationalen Forschung, die Verbesserung des Zugangs zu innovativen Behandlungen durch klinische Studien und die Einführung der Präventivforschung sind, wurde im Rahmen der Schwerpunktachse 8 des PCN2 entwickelt. Im vergangenen Jahr hat das Projekt den Grundstein für die Förderung der translationalen Krebsforschung und innovativer Technologien zum Nutzen der PatientInnen gelegt und konnte zahlreiche Erfolge vorweisen.
Nach Eingang der Zuschüsse aus einem INITIATE-Antrag von FNR und PNC wurde das NCTCR mit einem Kick-off-Meeting am 28. April 2022 unter Beteiligung aller potenziellen Partner in Luxemburg eingeleitet. Dabei wurde festgelegt, dass das NCTCR die Krebsprävention, die Qualität der Versorgung, die Entwicklung innovativer Technologien und die Optimierung der molekularen Diagnostik, die Personalisierung von Behandlungen sowie die digitale Patientenüberwachung verbessern soll. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf der Forschung zur zellulären Immuntherapie in Luxemburg liegen. Das NCTCR soll darüber hinaus die Entwicklung klinischer Studien unterstützen und parallel dazu eine Nationale Krebssammlung (NCC-National Cancer Collection) einrichten, in der Tumor- und Blutproben für Forschungszwecke in der Integrierten Biobank des LIH in Luxemburg gelagert werden. Die Proben, der Datenfluss und die Einverständniserklärungen werden in enger Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern verwaltet und vom National Cancer Institute (INC) koordiniert.
Mit Blick auf die Zukunft wird das NCTCR weiter an der Zentralisierung von Daten und der Digitalisierung klinischer Daten arbeiten. Darüber hinaus ist geplant, eine Forschungsstrategie für das National Cancer Registry (RNC) zu entwickeln. Das NCTCR wird weiterhin Daten für die wissenschaftliche und klinische Forschung generieren, wofür es derzeit spezialisierte Fachkräfte für die Forschung und das Datenmanagement einstellt.